Dirty Old Town?

GRÜNE: Keine Nachhaltigkeit ohne Umweltschutz!

Im Nachhaltigkeitsranking des Magazins Wirtschaftswoche schneidet Mannheim mit Platz 6 zwar insgesamt sehr gut ab. Platz 36 beim Umweltschutz und Platz 47 von 50 untersuchten Städten im Bereich Luftqualität lässt aber keinen Raum für Freude. Hauptsächlich die Kohleblöcke des Großkraftwerks und der motorisierte Verkehr sorgen für diese traurige Bilanz.

Der GRÜNE Stadtrat Gerhard Fontagnier sieht die Studie daher mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Natürlich kann Mannheim sich über die Gesamtplatzierung freuen. Dass aber nur drei Städte eine noch schlechtere Luftqualität vorweisen als Mannheim, ist besonders eklatant. Die Verschärfung der Umweltzone wird dies alleine nicht verbessern. Die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner und die Attraktivität für mögliche Neubürgerinnen und Neubürger muss uns deutlich mehr wert sein. Hierfür sind deutlich tiefgreifendere Maßnahmen notwendig. Die Förderung von Rad- und Öffentlichem Nahverkehr sind die eine Seite, wir brauchen aber auch endlich eine offene Diskussion darüber, wie wir die Zahl der in die Stadt fahrenden Autos verringern können. Der Traum vom Boom der Elektroautos ist für Übermorgen. Bis dahin können wir nicht warten.“

Stadtrat Wolfgang Raufelder (MdL) und umweltpolitischer Sprecher kritisiert eine mangelnde Verankerung des Themas Umwelt in der Stadtverwaltung:

„Bei solchen Studien muss man immer die Gewichtung der einzelnen Komponenten betrachten. Platz 36 beim Umweltschutz allgemein kann niemand zufriedenstellen. Hier müssen wir ansetzen, denn Nachhaltigkeit geht nicht ohne Umwelt- und Klimaschutz – das Thema Umwelt muss endlich Vorfahrt in der Stadtverwaltung bekommen und darf nicht weiter als Stiefkind behandelt werden. Sonst wird Mannheim ewig als ‚Dirty Old Town‘ wahrgenommen.“

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25. Juni 2012
Kategorien: Pressemitteilungen |