GRÜNES Positionspapier I Zukunftsperspektiven mit und nach Corona

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Ohne Zweifel hat die Corona-Pandemie unsere Gesellschaft in eine schwere Krise gebracht. Wie groß die Schäden in den jeweiligen Bereichen sind, lässt sich noch immer nicht absehen. Eine immer weiter wachsende Impfquote und ausgereiftere Teststrategien lassen aber endlich auch Gedanken an längerfristige Öffnungsschritte zu. Aus Sicht der GRÜNEN im Mannheimer Gemeinderat müssen Öffnungen dort als erstes vollzogen werden, wo der faktische Druck am größten ist. Das heißt nicht, dass es dort passiert, wo sich eine meinungsstarke Gruppe am lautesten Gehör verschafft. Mit den jetzt veröffentlichten Öffnungsperspektiven bei sinkenden Inzidenzen ergeben sich neue Perspektiven, die es zu nutzen gilt.

Denn gerade jene, die bislang von den Pandemiemaßnahmen am härtesten getroffen wurden, haben kaum Möglichkeiten sich in den politischen Diskurs einzubringen. Denn das sind gerade junge Menschen: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben ihr alltägliches leben im vergangenen Jahr massiv eingeschränkt. Viele von ihnen leiden unter den unterschiedlichsten Folgen. Es ist darum unbedingt notwendig, dass nicht nur Kitas und Schulen sondern gerade auch die Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit oder Sport- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche prioritär bei einer Öffnung behandelt werden. Wo die gesetzlich vorgesehenen Öffnungsschritte im Kinder- und Jugendbereich nicht ausreichen, wollen wir Modellversuche umsetzen. Dazu müssen ggf. kostenlose Tests und andere geeignete Räume zur Verfügung gestellt werden. Auf die Bestrebungen bald auch einen Impfstoff für Kinder und Jugendliche zur Verfügung stellen zu können, setzen wir allergrößte Hoffnung. Wir fordern, dass die Stadt kurzfristig Strategien zur Impfung von Jugendlichen erarbeitet, da absehbar Impfungen für 12- bis 15-Jährige möglich werden. Es braucht schnellstmöglich niedrigschwellige Impfaktionen sobald dies möglich ist.

Kinos, Theater, Museen, Kneipen, Clubs, Gastronomiebetriebe und Hotels – sie alle mussten riesige Einbußen hinnehmen und haben noch immer keine echte Perspektive. Auch hier sehen wir eine hohe Priorität, wenn es darum geht unterschiedlichste Formate wieder zu zu lassen. Durch die Bespielung von Freiflächen und die Nutzung des öffentlichen Raums, unter anderem durch die Ausweitung der Außengastronomie mit sogenannten Parkletts lassen sich in der nun anbrechenden warmen Jahreszeit Möglichkeiten schaffen. Auch hier braucht es eine ausgereifte Teststrategie und eine Zusammenarbeit auch über Stadt- und Landesgrenzen hinweg.

Das Gleiche gilt für den Handel und die inhaber*innengeführten Läden in den Stadtteilen im Dreiländereck. Es ist wichtig, dass hier regionale Abstimmungen erfolgen. Für den Handel muss das Click&Meet unter klaren Vorgaben schnellstmöglich wieder zugelassen werden, um nicht noch mehr Existenzen zu gefährden.

Eng mit der wirtschaftlichen Situation verwoben, ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Hier muss es Unterstützung bspw. für den Handel und die Gastronomie geben, damit diese wieder Ausbildungsplätze anbieten.

Neben den Strategien für die prioritäre Öffnung der genannten Bereiche, brauchen wir einen  gesellschaftlichen und politischen Diskurs darüber, welche Lehren wir aus den vergangenen Monaten ziehen können und an welchen Stellen wir dringend aktiv werden müssen, um diese Schwachstellen zu stärken und am Ende tatsächlich gestärkt und gemeinsam aus der Krise zu gehen.