Nationalistische Band Frei.Wild spielt in Maimarkthalle

GRÜNE kritisieren Veranstalter

Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN Mannheim wundert sich darüber, dass die Band Frei.Wild in der Maimarkthalle eine Auftrittsmöglichkeit bekommt und kritisiert die Band für ihren Nationalismus.

Stadtrat Gerhard Fontagnier, Sprecher der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion zum Thema Rechtsextremismus: „Die Südtiroler Band Frei.Wild spuckt in ihren Liedtexten deutschnationale Töne. Dass sie auch außerhalb des klassisch rechten Spektrums Anhängerinnen und Anhänger hat und auf Fanmeilen auftreten durfte, ist kein Grund sie unbedenklich zu finden und ihr eine Bühne in der Mannheimer Maimarkthalle zu geben. Im Song „Wahre Werte“ zeigt die Band ihre völkische Mentalität unverhohlen: mit Zeilen wie ‚Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache‘ und ‚Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat (..); ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk‘ werden klassisch rechtsextreme Themen aufgegriffen und Angst vor Vielfalt geschürt.“

Bandsänger Philipp Burger war früher Mitglied der rechten Rockband Kaiserjäger. Die öffentliche Abwendung von der Naziszene wird von dieser überwiegend als legitime Strategie gewertet, deutschnationale Parolen in der Gesellschaft unterzubringen. Dass kein echter Bruch mit Rechten vollzogen ist, zeigen ständige nationalistische Aussagen der Zugehörigkeit von Südtirol zu Österreich. Ein Auftritt für die „Freiheitliche Jugend“, die mit Slogans wie „Einheimische zuerst!“ Stimmung gegen Einwanderung machen, wurde nur wegen massiven medialen Drucks abgesagt.

Für Gerhard Fontagnier ist es umso unverständlicher, dass eine solche Band in Mannheim auftreten kann. „Ein Veranstalter kann sich aussuchen, welche Bands er auftreten lässt und welche nicht. Diese Freiheit sollte er nutzen und solche Bands außen vor lassen, auch wenn sie gewinnträchtig sind. Wir wollen deshalb von der Stadtverwaltung wissen, wie es zu einem solchen Konzert kommen kann.“, so der Sprecher zu Rechtsextremismus weiter. „Rechte dürfen in dieser Stadt keinen Platz haben, auch wenn sie populäre Musik machen. Wir hatten dieses Jahr schon mehr als genug Rechtsextreme in unserer Stadt.“

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30. Oktober 2012
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