Unsoziale Einsparungen bei Übergang Schule-Beruf?

Neues Konzept nicht auf Kosten von benachteiligten Jugendlichen

Gestern hat der Bildungsausschuss/ Jugendhilfeausschuss die Neukonzeption des Übergangsmanagements Schule-Beruf beschlossen. Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben die Ausweitung der Ausbildungslotsen auf alle Werkrealschulen mitgetragen, jedoch die Vorlage zur Streichung der Programme im Bereich mobiler Jugendsozialarbeit und Schul- und Ausbildungsabbrecher wegen unsozialer Einsparungen nicht zugestimmt.
Stadtrat Dirk Grunert, bildungspolitischer Sprecher:
„Wir unterstützen die Systematisierung der Programme im Übergang Schule-Beruf. Bisher gab ein großes Nebeneinander von Maßnahmen, deren Wirkung teilweise nicht überprüfbar. Von daher ist die Ausweitung des Modells der Ausbildungslotsen, das auf dem erfolgreichen Programm KÜM aufbaut, auf alle Werkrealschulen zu begrüßen. Hier sehen wir sogar den Bedarf, dieses Modell zukünftig auch auf alle Real- und Förderschulen zu erweitern.
Was jedoch nicht geht, ist ein neues Konzept einzuführen, dass ein Gewinn für einen Großteil der Jugendlichen ist, und die Programme für die Jugendlichen, die nicht in dieses Konzept passen, einfach zu streichen. Es kann nicht sein, dass gerade die Programme für benachteiligte Jugendliche gestrichen werden. Im Sinn der Bildungsgerechtigkeit müssen wir uns gerade um diese Jugendlichen kümmern.“
Stadträtin Gabriele Thirion-Brenneisen, Fraktionsvorsitzende und jugendpolitische Sprecherin, ergänzt:
„Wir lehnen die Streichung der mobilen Jugendsozialarbeit und des Programms für Schul- und Ausbildungsabbrecher ab. Es kann nicht sein, auf Kosten der Schwächsten gespart wird. Das städtische Motto lautet: „Kein Kind darf verloren gehen!“ Wie passt zusammen mit der Streichung des Programms für Schul- und Ausbildungsabbrecher? Diese Arbeit können die Schulsozialarbeiter/innen an den Schulen nicht auffangen. Dafür gibt es keinerlei Konzept. Wir bedauern sehr, dass die anderen Parteien allesamt der unsozialen Einsparung zugestimmt haben. Letztlich wird diese Einsparung uns sogar mehr kosten! Denn um diese Jugendlichen muss sich dann die Erziehungshilfe kümmern mit voraussichtlich deutlich höheren Kosten. Hier wird wieder am falschen Ende gespart!“

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07. Juni 2013
Kategorien: Pressemitteilungen | Schlagwörter: , , |