Mädchen stärken – Benachteiligungen abbauen

Internationaler Mädchentag thematisiert Ungleichbehandlung

Am 11.10.13 wird weltweit der Mädchentag begangen. Dieser hat sich zur Aufgabe gemacht, die bestehenden Ungleichbehandlungen und Benachteiligungen von Mädchen zu thematisieren.

Zum morgigen internationalen Mädchentag erklären Stadträtin Natascha Werning, frauenpolitische Sprecherin der grünen Gemeinderatsfraktion, Stadträtin Gabriele Thirion-Brenneisen, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN sowie Verena Fuchslocher, Sprecherin des AK Frauen des GRÜNEN Kreisverbands Mannheim:

„Mädchen sind in vielen Bereichen auf dem Vormarsch, sie erreichen schneller und häufiger höhere Bildungsabschlüsse als Jungen und werden seltener straffällig. Trotz dieser guten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Lebensweg, haben Mädchen häufiger Probleme bei der Berufswahl, da ihnen viele Berufe nicht zugetraut werden. Mit dem Girls Day und Girls go Movie werden in Mannheim die richtigen Weichen gestellt, Mädchen andere Berufe als die typischen Sozialberufe aufzuzeigen, wie z.B. im Handwerk oder den technischen Berufen. Diese sind zwar ungemein wichtig, aber sehr schlecht bezahlt. Dadurch sind dann im späteren Verlauf Frauen viel häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. Der Grundstein wird teilweise im Jugendalter gelegt, deshalb ist es wichtig, die erwähnten Projekte aufrecht zu erhalten bzw. auszubauen.
Auch im privaten Bereich erfahren Mädchen mehr Nachteile als Jungen. Viel häufiger hadern Mädchen und junge Frauen mit sich selbst, ihren Stärken und vor allem ihrem Körper. Fast ausschließlich das weibliche Geschlecht ist von Essstörungen betroffen. Dies kommt nicht von ungefähr, sondern hängt mit dem Bild von Werbefiguren wie z.B. Models zusammen, welches in der Öffent-lichkeit transportiert wird. Mädchen und Frauen werden nicht selten zu Objekten degradiert. Um hier ein Umdenken zu erreichen, braucht es weiterhin Einrichtungen wie die Mädchenwerkstatt, die die Stärken von Mädchen unterstützen.
Ein noch düsteres Kapitel im Leben von Mädchen und jungen Frauen stellt der sexuelle Missbrauch dar. 95% der Sexualdelikte erfahren Mädchen/Frauen. Hier gilt es, Täter konsequent zu bestrafen die Opfer bei der Aufarbeitung ihrer Traumata zu unterstützen. Hierbei leistet z.B. die Einrichtung des Mädchennotruf e.V. hervorragende Arbeit: an dieser darf keinesfalls gekürzt werden.
Insgesamt muss festgehalten werden, dass Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen nur erreicht werden kann wenn bereits in jungen Jahren damit begonnen wird. Tradierte Rollenbilder gehören ausnahmslos abgeschafft, um Mädchen und Frauen Tür und Tor in die reichhaltige Berufswelt zu öffnen.“

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10. Oktober 2013
Kategorien: Pressemitteilungen | Schlagwörter: , , |