Theater sendet falsche Signale!

GRÜNE kritisieren unsoziale Rabattkürzungen im Nationaltheater

Bündnis 90/DIE GRÜNEN unterstützte bisher gerne und aktiv die Entwicklung des Nationaltheaters hin zu einem offenen Haus, das sich für neue Besucherkreise öffnet und sich den Problemen der Stadtgesellschaft stellt. Ohne Zuschüsse aus Mannheim und Stuttgart wäre dies undenkbar, so die Gemeinderatsfraktion.

„Wenn nun von kommunalpolitischer Seite Druck auf die Einnahmenpolitik des Theaters gemacht wird, dann ist es sicherlich der falsche Ansatz dies genau bei denen zu tun, die man ins Haus holen möchte und die am ehesten den Euro mehrmals drehen müssen, bevor sie ihn ausgeben. Die Einnahmenseite zu verbessern, wäre eher vorstellbar, mit einer Anhebung um zwei bis drei Euro in den oberen Preissegmenten und nach unten abflachend. Wer etwa im Mannheimer Opernhaus zwischen 39 und 65 Euro zahlt, kann wohl eher auch 42 oder 68 Euro zahlen. Die Rabattsenkung bedeutet umgekehrt, dass Studierende und Schüler*innen für eine Karte im Schauspielhaus bisher 50 Prozent Rabatt auf 20,50 Euro bekamen, nun statt 10,25 Euro nun über 50 Prozent mehr, nämlich 15,38 Euro berappen werden müssen.

Eine Rabattsenkung von 50 auf 25 Prozent für Schüler, Studenten, Schwerbehinderte ist das falsche Signal und die falsche Preispolitik. Die möglichen Mehreinnahmen durch die Senkung der Rabatte stehen auch in keinem Verhältnis zum möglichen Risiko: Imageverlust, Wegbleiben von Studierenden und Schüler*innen. Die Rabatte in Ludwigshafen, Heidelberg, Karlsruhe liegen bei 50% und in Stuttgart zahlen Schüler*innen, Studierende und Behinderte 10 bzw. 7 Euro. In Stuttgart gibt es zusätzlich zum Prozentrabatt noch Last-Minute-Karten und in Heidelberg die Unicard für 7,50 Euro. Das Mannheimer Unikat, das 6 Vorstellungen für je 7,50 Euro anbot, war gerade für Studentinnen und Studenten die Möglichkeit sich zusammenzutun um sich damit den Theatergang leisten zu können, seine Abschaffung ist ebenfalls kein gutes Zeichen“, so Stadtrat Gerhard Fontagnier der kulturpolitische Sprecher der Fraktion der GRÜNEN.

„Ja, die Rabattsenkung ist unsozial. Wir versuchen in Mannheim auch denen Kultur zugänglich zu machen, die sich diese finanziell eigentlich nicht leisten können – die Rabattsenkung widerspricht dem ganz und gar“, so Stadträtin Elke Zimmer, die sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.

Print Friendly, PDF & Email

06. Mai 2016
Kategorien: Pressemitteilungen | Schlagwörter: |