Luftmessstellen sind Grundlage für die Luftreinhaltung

Luftschadstoffe wie Feinstaub, Stickstoffoxide oder Ozon schaden den Menschen, insbesondere Junge und Alte, aber auch Kranke oder besonders anfällige Menschen sind gefährdet. Jeder Mensch hat ein Recht auf saubere Luft, die ihn nicht gefährdet. Dieses Recht muss unabhängig vom Einkommen auch an stark befahrenen Straßen gewährleistet sein. Daher können nach unserer Überzeugung die Grenzwerte nicht gelockert werden.

Dank der EU-weit geltenden Grenzwerte und den damit einhergehenden Luftreinhaltemaßnahmen hat sich die Luftverschmutzung auch in Mannheim deutlich gebessert.

Nur zwei Messstellen erfassen bei uns entsprechend den gesetzlichen Vorgaben die Luftwerte, im Norden wird die städtische Hintergrundbelastung und am Friedrichsring die Verkehrsbelastung an einer stark befahrenen Straße seit vielen Jahren gemessen. Der Stickoxidgrenzwert wird am Friedrichsring deutlich überschritten und ist im letzten Jahr sogar gestiegen, der Verkehr ist mit 61% der Hauptverursacher.

Doch nicht nur am Friedrichsring herrscht starker Verkehr und eine gesundheitliche Belastung der Bevölkerung. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Einrichtung von temporären Spotmessstellen an der Neckarauer Straße und in der Hauptstraße von Feudenheim. Wir erwarten, dass die Ergebnisse am Ende der Messungen zeitnah ausgewertet werden und, je nach Ergebnis, fortgesetzt oder an anderer Stelle neu begonnen werden; so z.B. in der Friedrich-Ebert-Straße, die ebenfalls bei Kurzzeitmessungen in der Vergangenheit erhöhte Werte aufwies und mit der Entwicklung von Turley und Franklin perspektivisch noch mehr Verkehr abwickeln muss. Hier leben viele Menschen, die den Schadstoffen ausgesetzt sind.

Aus Sicht der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion muss es künftig ein vorrangiges Ziel der Verkehrsentwicklung sein, den Individualverkehr zu verringern und den Rad- und Fußverkehr sowie den ÖPNV auszubauen.

Des Weiteren sollen Lieferverkehre möglichst effektiv und schadstoffarm organisiert werden. Ob elektrisch oder per Lastenfahrrad soll bedarfsorientiert ein vielfältiges Liefersystem aufgebaut werden. Deshalb sehen wir in den Maßnahmen, die im Rahmen der Modellstadt in den nächsten beiden Jahren umgesetzt werden einen wichtigen Schritt zur Luftreinhaltung.

Gabriele Baier, umweltpolitische Sprecherin

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