Gewalt gegen Frauen wirksam bekämpfen

Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen
GRÜNE: Folgen des erneuten Lockdowns genau beobachten

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen fällt in diesem Jahr in den zweiten Corona-Lockdown. Ebenso wie im Frühjahr ist auch jetzt ein Anstieg der häuslichen Gewalt zu befürchten. Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion fordert die Situation in den Frauenhäusern und Beratungsstellen genau im Blick zu behalten, um bei Engpässen weitere Hilfen anbieten zu können.

Dr. Angela Wendt, die frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Gemeinderat, erklärt:
„Der erste Lockdown im Frühjahr hat Familien vor extreme Herausforderungen gestellt. Ein Anstieg häuslicher Gewalt war bereits zu Beginn zu befürchten, dennoch blieb es bei den Anlaufstellen für Frauen in Notsituationen erst einmal relativ ruhig. Hilferufe konnten vor allem deshalb nicht abgesetzt werden, weil viele Frauen nicht die Möglichkeit hatten, unbemerkt zu telefonieren oder sich auf anderem Weg Hilfe zu suchen. Dies war erst nach dem Ende des Lockdowns möglich.

Eine ähnliche Situation steht vermutlich auch jetzt wieder bevor, vielleicht schleichender als beim ersten Lockdown, der erheblich mehr Einschränkungen mit sich brachte.
Die kalte Jahreszeit bietet noch weniger Möglichkeiten der häuslichen Situation zu entfliehen. Nun kommen dazu noch die verunsichernde Corona-Situation und das ohnehin schon emotional aufgeladene Weihnachten. Für Frauen in Gewaltbeziehungen kann dies verheerende Folgen haben.

Die Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt ist gerade in Bezug zur aktuellen Situation nicht einzuschätzen.
Bemerkenswert ist, dass in Mannheim der stetige Anstieg der häuslichen Gewalt nicht so stark ausfällt wie bundesweit. Die Mannheimer Polizei engagiert sich hier vorbildlich und arbeitet eng mit den Frauenhäusern und Beratungsstellen zusammen. Auch das erneute Arbeitsverbot für Prostituierte birgt eine enorme Gefahr für die Frauen, die aus der Not heraus illegal weiterarbeiten. Sie sind nun noch schutzloser Gewalt und Gewaltandrohungen ausgeliefert.

Hier leistet die Beratungsstelle Amalie großartige Arbeit und versucht die Not zu lindern. Schon während des ersten Lockdowns mussten die Mitarbeiterinnen von Amalie feststellen, dass viele der betroffenen Frauen völlig mittellos und ohne Wohnung dastehen. Dieses Ausmaß an Not kann allein durch die Arbeit von Amalie nicht abgefedert werden. Hier braucht es auch während des Winters weitere Hilfsangebote.“

Für weitere Informationen und O-Töne steht Ihnen Frau Stadträtin Dr. Angela Wendt unter 0163 – 5780 357 zur Verfügung.

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23. November 2020
Kategorien: Pressemitteilungen | Schlagwörter: |