Gerechte Bildungschancen: Unterstützung für Schüler*innen aus Stadtteilen des Sozialraum 5

Gerechte Bildungschancen durch individuelle Unterstützungsprogramme

Antrag zur Sitzung des Gemeinderates am 16.03.2021

Der Gemeinderat beschließt:

Die Verwaltung wird beauftragt, dem Gemeinderat zeitnah ein Konzept für ein Unterstützungsprogramm vorzulegen. Mit diesem soll dafür Sorge getragen werden, dass in den Stadtteilen des Sozialraumes 5 (Neckarstadt West, Schönau, Luzenberg und Hochstätt) Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren, die im Fernunterricht nicht erreicht werden konnten oder durch den Fernunterricht noch weiter ins Abseits geraten sind, bzw. deren Eltern, hinsichtlich eines individuellen Unterstützungsangebotes beraten werden. Dies sollte in Zusammenarbeit mit den Lehrer*innen der Grund- und weiterführenden Schulen erfolgen, die von diesen Kindern und Jugendlichen besucht werden. Denn das Lehrpersonal hat den besten Überblick, welche Schüler*innen die größten Bildungsdefizite und nur eine mangelnde Unterstützung zu Hause erfahren. Diese Kinder und Jugendlichen sollten dann mit entsprechendem pädagogischem und muttersprachlichem Personal an typischerweise von ihnen aufgesuchten Orten wie beispielsweise den Jugendtreffs oder auch an der Schule selbst aufgesucht werden. Ziel soll es sein, notwendige individuelle Hilfen/Unterstützungen für benachteiligte Kinder und Jugendliche anzubieten. Damit soll den zunehmenden Bildungsdefiziten von ohnehin benachteiligten Kindern und Jugendlichen durch die zeitweise Schließung der Schulen aufgrund der Corona-Pandemie entgegengewirkt werden. Hierzu ist eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen im Stadtteil, den Schulsozialarbeiter*innen, den Akteuren vor Ort, wie beispielsweise Campus und Neckarstadtkids und die Fachkräfte aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit, aber auch dem Jobcenter, dem Quartiersmanagment und den freien Trägern wichtig.

Um dieses Unterstützungsprogramm konzeptionell zu erarbeiten, zu koordinieren und umzusetzen, sind personelle Ressourcen der Verwaltung sowie weitere finanzielle Mittel zur Umsetzung von Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. Gegebenenfalls sind die MAUS-Mittel entsprechend einzusetzen und aufzustocken.

Begründung:

Erfolgt ggf. mündlich.

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Ergebnis:

Der Antrag war am 29.04. auf der Tagesordnung des Ausschusses für Bildung und Gesundheit, Schulbeirat und Jugendhilfe. Obwohl der Antrag sehr begrüßt wurde, werden größere Unterstützungsprogramme, auch durch den Bund, erst nach Ende des Lockdowns zur Verfügung stehen. Erste Arbeitstreffen haben aber schon stattgefunden. Alle Mitglieder betonten nochmals die Dringlichkeit des Sachverhalts. Wir haben nach einer Stundenaufstockung im Jugendamt nachgefragt, welche die Verwaltung in die interne Prüfung nimmt.

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Ergebnis:

In der Mannheimer Gemeinderatssitzung am 05.10.2021 wurde die Beschlussvorlage V481/2021 zum Förderprogramm für Kinder und Jugendliche im Sozialraum 5 und im Besonderen aus dem Stadtteil „Neckarstadt-West“ mit der Durchführung des Projekts „Coronafolgen bei Kindern und Jugendlichen“ auch dank unseres Antrags einstimmig verabschiedet. Das Budget für das Projekt liegt bei 1,36 Millionen Euro. Ziel ist es, benachteiligte Kinder und Jugendliche, die unter den Folgen Corona-Pandemie besonders gelitten haben, mit gezielten Fördermaßnahmen im Bildungsbereich zu unterstützen. Wir freuen uns sehr über diese Entscheidung!

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16. März 2021
Kategorien: Anträge 2021 | Schlagwörter: , , |