Die kalte Jahreszeit beginnt. Temperaturen sinken. Heizungen werden aufgedreht.

Gleichzeitig sorgen stark gestiegene Preise bei Gas und Öl für höhere Heizkosten. Das gilt auch für Mannheim. In der Quadratestadt rechnen Experten für diesen Winter mit Preissteigerungen beim Heizöl von über 25 Prozent. Die Gründe dafür sind kühleres Wetter, der CO2-Preis und steigende Energiepreise. Laut der renommierten Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist diese Entwicklung ein weiteres Argument für den Ausbau und Umstieg auf erneuerbare Energien. Diese sind weitaus günstiger als fossile Energieträger und tragen zum Klimaschutz bei. So werden in der Zukunft statt alten Ölheizungen oder Gaskessel Power-to-Heat, Strom aus erneuerbaren Energien und Wärmepumpen, die Hauptheizquellen der Zukunft sein.

Bei immer weiter steigenden Heizkosten ist Heizen längst auch eine soziale Frage. So wohnen finanziell schwächer gestellte Menschen tendenziell eher in schlechter isolierten Gebäuden und zahlen einen proportional größeren Anteil an Heizkosten im Vergleich zur Kaltmiete. Auch wenn sie bereits heute einen erheblichen Anreiz haben sparsam zu heizen, da sie die Wärmekosten durch die Nebenkosten in voller Höhe schultern müssen, liegt die Entscheidung der Sanierung nicht bei ihnen. Deshalb braucht es dringend Anreize für Vermieter*innen, die energetische Effizienz ihrer Gebäude zu erhöhen. Allein in Mannheim werden immer noch rund 30 Prozent der Haushalte mit Öl beheizt. Für uns GRÜNE ist das eine nicht tragbare Situation, die sich schleunigst ändern muss.

Die Veranschlagung der Kosten der CO2-Bepreisung bei den Vermieter*innen würde dringend notwendige Investitionsanreize für die Eigentümer*innen schaffen. Damit können wir sowohl zu mehr Klimaschutz als auch zu mehr sozialer Gerechtigkeit bei Heizkosten in Mannheim beitragen. Mit einem Drittelmodell wollen wir GRÜNE die dabei anfallenden Sanierungskosten zwischen öffentlicher Hand, Vermieter*innen und Mieter*innen gerecht verteilen. Energetische Sanierungen werden so warmmietenneutral – ohne Steigerung der Warmmiete – ausgestaltet, damit Klimaschutz und bezahlbare Mieten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Dies schützt nicht nur das Klima und den Geldbeutel, sondern verbessert auch die Wohnqualität sowie das Raumklima. So können wir gemeinsam für Heizgerechtigkeit in Mannheim sorgen!  

Herr Deniz Gedik, energiepolitischer Sprecher Bündnis 90/ DIE GRÜNEN im Gemeinderat.