Würdigung Wolfgang Raufelder

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Dirk Grunert (Stadtrat, Fraktionsvorsitzender):

Bis heute kann ich nicht glauben, dass Wolfgang nicht mehr da ist. Wo immer ich in den letzten Jahren politisch aufgetaucht bin, war Wolfgang schon da und hat mir stets neue Menschen vorgestellt. Politik war seine Leidenschaft, und dabei stand er wie kein anderer für einen bürgernahe Politik! Genau deshalb war er mit seiner gewinnenden Art über so viele Jahre bei den Menschen – unabhängig von allen politischen Lagern und auch bei politikferneren Menschen – so angesehen. Er war für alle in der Bevölkerung ansprechbar, er war bei allen Facetten des Stadtlebens seiner Heimatstadt, nicht nur den großen Events, sondern gerade auch den das Leben in den Vororten und Stadtteilen prägenden kleinen Feiern und Versammlungen vor Ort! Wolfgang war stets zu Scherzen und kleinen Neckereien aufgelegt, in kleinen Runden zeigte er auch seinen feinen hintergründigen Humor. Ich kann es nicht glauben, dass Wolfgang nicht mehr da ist! Wir trauern und vermissen dich, Wolfgang!

Raymond Fojkar (Stadtrat):

In einer Zeit, in der ich noch Ökologie schreiben lernen musste, hat Wolfgang sich bereits um die Rettung und Pflege von Biotopen in Mannheim bemüht. Dabei musste er oft gegen den Strom schwimmen. Seine Freude an der Natur und sein tiefes Verständnis ihrer Zusammenhänge gaben ihm die Kraft dafür. Als große Tragödie empfinde ich es, dass er, der stets ansprechbar war für die Sorgen und Nöte anderer, die eigene Not nicht zu teilen vermochte mit vielen, die ihm aus ganzen Herzen und jederzeit auch gerne geholfen hätten. Nicht nur einen politischen Weggefährten betrauere ich, sondern einen guten Freund!

Gerhard Fontagnier (Stadtrat):

Ich erinnere mich an Zeiten, in denen die Haarpracht noch sehr lang und die gemeinsame Zukunft noch vor uns war. Gemeinsam demonstrierten wir u.a. gegen die Lagerung von Giftgas im Käfertaler Wald oder gegen den Stinkkanal am Altrhein. Immer warst Du auch da wo es darauf ankam, klare Kante gegen Rechts zu zeigen. In den Jahrzehnten danach sind wir uns immer wieder dort begegnet wo es darum ging, in Mannheim etwas zum Besseren zu bewegen, um dann ab 2005 auch in einer Partei aktiv zu sein. Nun bleibt Dein großer Platz leer. Du fehlst.

Gabriele Baier (Stadträtin):

Die ersten gemeinsamen Diskussionen führten wir vor 35 Jahren beim BUND, jung und voller Elan und Zuversicht, die Welt zu verbessern. Wolfgang setzte sich seither konsequent und beharrlich bei all seinen Tätigkeiten für Natur und Umwelt ein. Mit Kompetenz und Menschlichkeit brachte er seine Themen auch in der Politik voran. Er war sowohl unermüdlicher Mahner, als auch geduldiger Zuhörer und immer vor Ort, wenn die Mannheimer Bürgerinnen und Bürger ihn brauchten. Tief betroffen nehme ich Abschied von meinem umweltpolitischen Seelenverwandten, verlässlichen Ratgeber und Freund.

Barbara Hoffmann (Sprecherin Bündnis 90/DIE GRÜNEN, KV Mannheim):

Als ich Wolfgang das erste Mal bei einer politischen Veranstaltung auf dem Podium erleben durfte, verspürte ich eine starke Begeisterung im mir. Ich freute mich, einen Menschen gefunden zu haben, der mit Leib und Seele ureigene, grüne Politik lebt und sie nach außen hin konsequent vertritt.
Er war ein Politiker, an dem sich andere ein Beispiel nehmen können. Er sah seinen Auftrag darin, in seiner Naturverbundenheit politische Themen aufzugreifen, die für alle Menschen und nicht nur für Randgruppen existenziell sind und dies auf eine Art, die geprägt war von Respekt jedem Menschen gegenüber, von Toleranz und von Uneigennützigkeit. Das war sein Erfolg über Parteigrenzen hinweg. Ich trauere um einen Menschen, der mein Leben bereichert hat und mir den Mut gegeben hat, politisches Engagement zu entfalten.

Nuran Tayanc (Stadträtin):

Ein großer Verlust…
Du, lieber Wolfgang warst die Motivation in der Politik , Themen zu bewegen.
Du, warst immer präsent, mit Rat und Tat.
Die Zeit hast du dir immer genommen.
Du, bist in Mannheim und darüber hinaus das Gesicht für grüne, mit deiner Politik, Menschlichkeit, mit deinem Verständnis und Mut Dinge anzupacken.
Du, lieber Wolfgang warst Vorbild für mich, du wirst mir/uns fehlen.

Stephanie Gröber (Mitglied im Vorstand Bündnis 90/DIE GRÜNEN, KV Mannheim):

Als Seggema’n ist meine erste Begegnung mit Wolfgang lange her – und bewusst das erst Mal auf einem Foto in der Zeitung, wie er da steht, im Seggema Wald (Verzeihung: im Unterem Dossenwald) und bei einer Veranstaltung etwas aus Wald und Flur erläutert – mit seiner unvergleichlichen Vokuhila Frisur!!! Meine Güte, dachte ich damals, WAS ist das denn????? , Tja und meine letzte intensive Begegnung mit Wolfgang war bei einer Wahlaktion in der Neckarstadt, bei der er mir und meiner Mitstreiterin ein paar Stunden half. Er brachte so gute Laune und positive Stimmung mit und hat uns gelobt, wie engagiert und locker wir das machten, es hat sehr viel Spaß gemacht.

Felicitas Kubala (Bürgermeisterin Stadt Mannheim):

„Wolfgangs großes Engagement für den Umwelt- und Naturschutz in Mannheim wird sehr fehlen. Viele Projekte wie die Biotopvernetzung und die Ausweisung von Naturschutzgebieten sind mit seinem Namen verbunden. Er hat sich für den Klimaschutz und die Energiewende eingesetzt. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Umweltverwaltung und der Eigenbetriebe war er ein zuverlässiger und hilfsbereiter Ansprechpartner.“

Natascha Werning (Alt-Stadträtin, Mitglied im Vorstand Bündnis 90/DIE GRÜNEN, KV Mannheim):

Mit Wolfgang teilte ich die Gemeinderatsbank, aber nicht nur die. Er begleitete mich gerade in der Anfangszeit zu politischen Terminen. Wir waren zusammen im Tierheim, bei Tagen der offenen Tür, er setzte sich am Weltfrauentag für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein und verteilte am Paradeplatz Rosen mit uns. In Sitzungen lachten und stritten wir zusammen. Auch bei privaten Angelegenheiten war auf ihn Verlass und er unterstütze einen, wie er konnte.
Besonders beeindruckt war ich von seinem unbegrenzten Fachwissen und seiner Souveränität. Seinem Ehrgeiz, seiner Zuverlässigkeit und seinem Pragmatismus. Das alles, aber vor allem er selbst, wird mir sehr fehlen. In tiefer Trauer und Bestürzung, Natascha

Elke Zimmer (Stadträtin):

Wolfgang wird für mich immer der authentische und integere Streiter für die Themen Umwelt und Ökologie bleiben – aus tiefer Überzeugung heraus, hat er sich über Jahrzehnte für diese Themen eingesetzt.

In Erinnerung wird mir v.a. bleiben mit welcher Freundlichkeit Wolfgang auf Menschen zugehen konnte. Deutlich war das an den gemeinsamen Wahlkampftermin während des Landtagswahlkampfes im Frühjahr dieses Jahres zu spüren. Wolfgang konnte mit seinem Charme und Witz jedem ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Deutlich war das auch bei unseren gemeinsamen Terminen in und für den Stadtteil Rheinau. Ein Stadtteil, dessen Menschen und dessen Entwicklung ihm sehr am Herzen lag. Hier hatte er immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen vor Ort.

Matthias Pitz (Mitglied im Vorstand Bündnis 90/DIE GRÜNEN, KV Mannheim):

Als ich noch neu in dem Geschäft war, vor zwölf Jahren, da war es für mich etwas ganz besonderes, mit Wolfgang an einem Tisch zu sitzen, einfach so, hautnah die Themen diskutieren zu können, die mich beschäftigten. Im Laufe der Zeit habe ich nicht nur diese Offenheit und sein umfassendes Wissen zu schätzen gelernt. Es waren vor allem auch sein Humor und seine Schlagfertigkeit. Und die Originalität und Wandlungsfähigkeit – wer schafft es schon vom Facebook-Muffel zum Selfie-König und kann sich dabei auch noch selbst treu bleiben?

Ich werde noch lange, sehr lange brauchen, bis ich wirklich begreife und akzeptiere, dass ich ihn jetzt nichts mehr fragen, um keinen Rat mehr bitten kann, dass nun nur noch in der Vergangenheitsform von ihm die Rede sein wird.

Gerhard Schick (Mitglied des Bundestags):

Nach dem Schock kommen jetzt die Bilder – und die Tränen.

Anfang 2005. Es war mein erster Kontakt mit Mannheim. Reinhard Bütikofer hatte uns voneinander erzählt. Wir trafen uns in einem ICE von Mannheim nach Stuttgart, einen anderen Termin hatten wir beide nicht gefunden. Wir wollten uns gemütlich ins Bordrestaurant setzen und uns kennenlernen. Es kam anders. Der ICE war völlig überfüllt, wir standen im Gang. Diese Umstände nahmen wir schmunzelnd hin. Wir haben keine großen Pläne geschmiedet, wir haben uns gegenseitig nichts vorgemacht. Aber wir haben in wenigen Minuten gemerkt, wir werden miteinander klarkommen. Weil wir es beide ernst meinen. Wolfgang war für mich das erste Gesicht Mannheims.

Gemeinsames Joggen am Neckar, flüsternd am Rande einer öffentlichen Veranstaltung, auf dem Nachhauseweg in seinem Auto nach einer gemeinsamen Sitzung, morgens bei einem kleinen Schnack in unserem gemeinsamen Büro – Wolfgang hat mir viel von Mannheim erzählt. Eine Anekdote hier, eine Begebenheit dort. Was früher hier stand und was dort einmal geplant war. Er hat mir viele Menschen vorgestellt. Politische Fahrradtour durch Mannheim. Wolfgang zieht alte Pläne aus der Tasche und erklärt die Frischluftschneisen und die Bahnlinien. Wolfgang hat mir Mannheim vertraut gemacht. Danke, danke dafür!
Normalerweise geht am ersten Advent ein Licht an. Dieses Jahr ist in Mannheim ein Licht ausgegangen.

Stefanie Heß und Rebecca Grannemann (Mitarbeiterinnen Wolfgang Raufelder)

Wolfgang wird uns in so Vielem fehlen. Sein Vertrauen in uns und seine Wertschätzung haben die Arbeit mit ihm zu etwas ganz Besonderem gemacht und die vergangenen Jahre mit ihm geprägt. Wir haben viel mehr verloren als einen einzigartigen Chef. Uns fehlt er als Gesprächspartner und Zuhörer, er fehlt uns als guter Freund.

Es bleiben viele schöne und lustige Momente mit ihm, an die wir uns immer zurückerinnern werden.

Mathias Meder (Alt-Stadtrat)

An Wolfgang habe ich in den letzten 17 Jahren, in denen wir uns kennenlernten, stets bewundert, wie seine leisen Worte oft besser gehört wurden als die lauten Töne anderer. Ich durfte von ihm lernen, was Rückgrat in der Politik bedeutet und wie man seinen Überzeugungen auch trotz manchem Gegenwind treu bleiben kann. Und schließlich: Dass Politik nur Spass machen kann, wenn man auch Lachen kann. Danke!

Gabriele Thirion-Brenneisen (Alt-Stadträtin, ehemalige Fraktionsvorsitzende)

….. entsetzt über die furchtbare Nachricht.

Wolfgang war ein Mensch der mit Leib und Seele sein politisches Amt wahr nahm; der den Kontakt zu Menschen immer wieder aufs Neue suchte; der die Umwelt und deren Schutz zu seinem Thema machte.

Sachkundig mit großem Engagement setze er sich für den Umweltschutz in seinen vielseitigen Facetten ein.

Mit großem Mitgefühl denke ich an seine Familie.

Petra Seidelmann (Alt-Stadträtin)

Was mich mit Wolfgang verbinden wird:

Viele Erinnerungen an eine lange gemeinsame Zeit der „Politik machen“ in all seinen Facetten.

Miriam Caroli (Alt-Stadträtin)

Ich erinnere mich sehr gern an Wolfgangs Begeisterung für Rock. Wenn er davon geschwärmt hat, wie er mit laut aufgedrehter Musik von Kraftwerk oder Wir sind Helden durch die Gegend fährt, hatte ich immer den langhaarigen kämpferischen jungen Politiker vor Augen, als der er seine Karriere begonnen haben muss. Dass er an vielen Themen jahrzehntelang drangeblieben ist, um eine Veränderung zu erreichen – das hab ich an ihm bewundert.