Mehr Bildungsgerechtigkeit durch höhere Abschlüsse
Abschaffung der Notenhürde wirkt sich auch in Mannheim postiv aus
Die grün-rote Landesregierung hat die Notenhürde zwischen der 9. und 10. Klasse der Werkrealschule abgeschafft. Seit diesem Jahr reicht die Versetzung, um an der Werkrealschule das 10. Schuljahr besuchen zu bedürfen. Bisher gab es eine Notenhürde von mindestens 3,0 in den Hauptfächern. Zusätzlich haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zu entscheiden, die Hauptschulabschlussprüfung erst in der 10. Klasse statt in der 9. Klasse zu absolvieren.
Die GRÜNE Fraktion hat mit einer Anfrage in Erfahrung gebracht, dass diese Angebote in Mannheim regen Zuspruch erhalten, wie Bürgermeisterin Dr. Freundlieb in der Sitzung des Bildungsausschusses mündlich mitteilte. So geht der Fachbereich Bildung von einem Anstieg der Übergänge von der 9. Klasse in die 10. Klasse Werkrealschule von bisher ca. 20% auf ca. 2/3 (67%) aus. 10% dieser Anmeldungen beträfen die Absolvierung der Hauptschulabschlussprüfung im 10. Schuljahr.
Dazu erklärt Stadtrat Dirk Grunert, bildungspolitischer Sprecher von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Gemeinderat der Stadt Mannheim:
„Die grün-rote Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Schülerinnen und Schülern einen mittleren Bildungsabschluss zu ermöglichen. Dazu trägt die Abschaffung der Notenhürde zwischen der 9. und 10 Klasse der Werkrealschule bei. Dadurch können mehr Schülerinnen und Schüler an ihrer Schule verbleiben und dort in einem Jahr einen mittleren Bildungsabschluss erreichen. Bisher mussten viele an eine Berufsfachschule wechseln, um diesen Abschluss dort in zwei Jahren zu erhalten. In Mannheim wird diese Möglichkeit des 10. Schuljahres für alle sehr gut angenommen, die Anmeldungen sind sprunghaft gestiegen. Damit liegt Mannheim sogar über dem Landesdurchschnitt, der vom Kultusministerium mit 50% angegeben wird.
Auch die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss erst in der 10. Klasse zu abzulegen, trägt zu mehr Bildungsgerechtigkeit bei. Manche Schülerinnen und Schüler brauchen etwas mehr Zeit als andere. Diese wird ihnen nun gegeben. Diese Maßnahme sollte dazu beitragen, die Anzahl der Schülerinnen und Schüler zu reduzieren, die die Schule ohne Schulabschluss verlassen.
Diese neuen Wahlmöglichkeiten sind absolut positiv zu bewerten. Aber es bedarf gleichzeitig einer guten Beratung der Schülerinnen und Schüler. Denn auch die zweijährige Berufsfachschule ist wertvolles Bildungsangebot, was je nach Situation der Schülerinnen und Schüler auch das passendere Bildungsangebot sein kann. Bei der Beratung bedarf es einer guten Kooperation von Werkrealschulen und beruflichen Schulen.“