Kriminalität in Mannheim geringer als behauptet

Polizeireform schafft Voraussetzungen für flexible Reaktion

Die GRÜNEN begrüßen die Veröffentlichung der korrekten Zahlen für die Mannheimer Kriminalstatistik des vergangenen Jahres. Kritik an der Anfang dieses Jahres gestarteten Polizeireform weisen sie zurück. Bei der Entwicklung sehen sie Handlungssignale bei den Wohnungseinbrüchen und Erfolge bei den Rauschgiftdelikten.

Die gestern veröffentlichen Zahlen zur polizeilichen Kriminalstatistik haben die dramatischen Vorabmeldungen nicht bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden in Mannheim 34.399 Straftaten begangen, und nicht über 69.000 wie in einzelnen Medienberichten behauptet. Und auch bei den einzelnen Deliktarten weißt die amtliche Statistik große Unterschiede auf.

Stadtrat Mathias Meder, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und sicherheitspolitischer Sprecher:

„Es war richtig, die amtlichen Zahlen erst abzuwarten und sie erst dann zu analysieren. Denn während die CDU entsetzt war über eine gewaltige Steigerung der Straftaten, und diese Zahlen auch noch unkritisch einfach abgedruckt wurden, stellt sich jetzt heraus, dass man bei der Analyse des Zahlenmaterials offensichtlich zu kurzsichtig war. Fakt ist, dass man bei der Bewertung der Entwicklung tatsächlich nur die Fälle im Stadtgebiet Mannheim betrachten und nicht den gesamten Rhein-Neckar-Raum hinzurechnen sollte. Denn durch den Neuzuschnitt für das Polizeipräsidium Mannheim kann man aus dem größeren Zuständigkeitsbereich der Polizei nicht automatisch auch eine Zunahme der Kriminalität in Mannheim schlussfolgern.

Die Zahlen der Polizei geben dennoch klare Handlungssignale und zeigen auf den zweiten Blick auch Erfolge auf. Denn eine Zunahme von 37% bei der Rauschgiftkriminalität lässt sich dadurch erklären, dass hier die Polizei bereits hervorragende Arbeit im Jahr 2013 geleistet hat, da diese Deliktart nur durch gute Ermittlungsarbeit überhaupt erst aufgedeckt wird.

Bei Diebstahldelikten jedoch besteht auch in Mannheim Handlungsbedarf. Es ist zwar keine Mannheimer Besonderheit sondern ein bundesweiter Trend, dass die Zahlen, insbesondere bei den Wohnungseinbrüchen, stark zugenommen haben. Diese Entwicklung auf die baden-württembergische Polizeireform zu schieben, funktioniert daher nicht. Umgekehrt hingegen wurden mit der Polizeireform, die erst seit Anfang 2014 greift, die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass mehr Polizei auf die Straße kommt und auch z.B. auf Wohnungseinbrüche spezialisierte Ermittlungsgruppen gebildet werden. Ebenso gibt es zukünftig einen zusätzlichen Beamten für jedes Polizeirevier, der sich auf das Thema Prävention spezialisiert.

Insofern erhoffen wir uns von der Polizei eine flexible Reaktion auf die neuen Zahlen, die Klarheit schaffen und keinen Grund für Panik darstellen.“

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04. April 2014
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