Verkehrslärm macht krank

Autos im Stau

GRÜNE verlangen mutigere Maßnahmen zur Lärmvermeidung

Die lärmpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion, Stadträtin Dr. Angela Wendt, erwartet von der Verwaltung eine mutigere Umsetzung der GRÜNEN Anträge zur Verkehrsberuhigung:

„Während der Lockdown-Wochen konnten die Anwohner*innen den Rückgang des motorisierten Individualverkehrs als Erholung wahrnehmen. Statt andauerndem Motorenlärm war sogar wieder Vogelgesang zu hören. Insbesondere an vielbefahrenen Straßen wie etwa am Innenstadtring und in den Quadraten, aber auch in vielen Stadtteilen produziert der Durchgangsverkehr längst schon wieder die alten gesundheitsschädlichen Lärmbelastungen. Die Poserkontrollen sind zwar sehr zu begrüßen, haben aber nur zum Teil zu einer Entlastung geführt. Die Poserszene sucht sich immer neue Routen und viele haben offenbar genügend Kleingeld, um Bußgelder als Taschengeld zu empfinden. Wer in der warmen Jahreszeit das Fenster öffnet, kann bis tief in die Nacht den Eindruck haben, an einer Motorsport-Rennstrecke zu wohnen. Es ist kaum zu fassen, dass der Gesetzgeber etwa das Rasenmähen nur an Werktagen zwischen 7 und 20 Uhr erlaubt, Raser mit frisierten Fahrzeugen aber durchgehend Lärm machen können.“

„Erstaunlich, dass der Vorrang der Gesundheit in Corona-Zeiten im Eiltempo zu mutigen und nötigen Entscheidungen geführt hat, Änderungen am Verkehrsgeschehen zugunsten der Gesundheit sich aber im Schneckentempo bewegen. Lärm und Schadstoffe belasten die verdichteten Wohnbezirke in der Stadt enorm. Wer sich dann noch anschaut, welche Rolle der Autoverkehr mit Verbrennern für den Klimawandel spielt, kann nur enttäuscht sein über die Kurzsichtigkeit und den Mangel an Mut. Selbst Anträge für Pop-Up-Bike-Lanes bleiben liegen und kommen nicht zur Umsetzung. Ausweichverkehr will man nicht antasten und Autostauvermeidung hat Vorrang vor der Gesundheit der Anwohner*innen“, ergänzt der verkehrspolitische Sprecher, Stadtrat Gerhard Fontagnier.

Die GRÜNEN kündigen an, bei Lärmvermeidung und Verkehrsberuhigung den Druck zu erhöhen und sich dafür einzusetzen, dass auch hierbei die Gesundheit der Stadtbewohner*innen Vorrang vor allem anderen haben muss.

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07. Juli 2020
Kategorien: Pressemitteilungen | Schlagwörter: , |