Klimaökologische Auswirkungen der geplanten Bauprojekte auf Spinelli
Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 25.09.18
Antrag
Der Gemeinderat beschließt:
1. Die klimatischen Auswirkungen des neuen Wohnquartiers auf dem Spinelli Gelände auf die Bestandssiedlung von Käfertal Süd werden dem Gemeinderat erläutert. Die geplante Dichte und die nötigen Mindestbreiten von unbebauten Schneisen, die eine Belüftung über die Wachenheimerstraße hinaus garantieren, werden erläutert, ebenso die Höhe der Bebauung. Sie werden speziell am Rand zum Grünzug in Bezug auf ihre klimaökologische Auswirkungen vorgestellt, müssten die Gebäudehöhen doch deutlich unter 20m Höhe liegen, um noch vom Kaltluftstrom des Grünzuge überströmt zu werden.
2. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes „KomKlim: Umsetzung der kommunalen Klimaanpassung in die Bauleitplanung im Pilotprojekt der Entwicklung des Geländes der Spinelli Barracks / Grünzug Nordost in Mannheim“ werden vorgestellt, das im Rahmen des landesweiten Programms „Klimawandel und modellhafte Anpassung in Baden-Württemberg (Klimapass)“ vom Karlsruher Institut für Technologie KIT 2016 bis 2017 durchgeführt wurde.
3. Die weitere Entwicklung der Bebauung am Wingertsbuckel soll eine klimaökologisch durchlüftete, lockere Baustruktur zum Ziel haben.
Begründung
Die klimatischen Auswirkungen der Bebauung auf Spinelli bewegen die Anwohner in Käfertal und Feudenheim. Die Entwicklung des Grünzug Nordost hat als vorrangiges Ziel, die Qualität der Frischluftschneise zu verbessern. Nachdem sich herausgestellt hat, dass die erhoffte Stärkung der Durchlüftung, die mit dem Abriss der Kasernenhallen einhergeht, nicht bis in die Innenstadt gelangen kann, ist es notwendig, zumindest für die unmittelbaren Anwohner eine Verbesserung der klimatischen Situation zu erlangen. Die geplante neue Bebauung darf nicht die gesamte Verbesserung wieder vereinnahmen.
In unserem Antrag A251/2017 und dessen Anlage, der Einschätzung der stadtklimatischen Wirkungen durch das Ingenieurbüro Lohmeyer, wird deutlich gemacht, dass der Erhalt der Sportplätze für Käfertal Süd von zentraler Bedeutung ist. Diese sind erfreulicherweise mittlerweile gesichert.
Nun geht es darum die bauliche Dichte und Höhe so anzupassen, dass die bioklimatischen Verhältnisse in Käfertal Süd sich auch in den Bestandsquartieren verbessern.
Gleiches gilt für die weitere Entwicklung der Bebauung am Wingertsbuckel, in der nach Lohmeyer kein wachsender Bereich mit geschlossener Bebauung entstehen darf.
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Ergebnis:
In der Informationsvorlage 694/2018 legt die Verwaltung die ursprünglich nur mündlich gegebenen Antworten auf zahlreiche Fragen zu den klimaökologischen Auswirkungen der Bauprojekte nochmals schriftlich vor. Die Verwaltung betont, dass die Bebauung genügend Platz zwischen den Gebäuden lässt, um den Transport von Kaltluft aus dem Grünzug in die bebauten Gebiete zu ermöglichen. Auch einzelne Gebäude mit einer Höhe von mehr als 20 Metern beeinträchtigen diese Bilanz nicht.