Keine Bebauungsplanänderung zum Schaden der Menschen

GRÜNE lehnen Vorschläge der Verwaltung im Glücksteinquartier ab

Die GRÜNEN im Gemeinderat haben eine Änderung des Bebauungsplans für das Glücksteinquartier / Mannheim 21 abgelehnt. Neben der endgültigen Schließung des Posttunnels sehen sie noch weitere gravierende Verschlechterungen für die Menschen im Lindenhof und das Stadtklima.

Stadträtin Gabriele Baier, umweltpolitische Sprecherin der Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN:

„Die Verwaltung hat dem Gemeinderat einen ursprünglichen Bebauungsplan für das Glücksteinquartier / Mannheim 21 vorgelegt, der eine echte Weiterentwicklung sowohl für die alten als auch für die neu hinzuziehenden Bewohner der Lindenhof gebracht hätte. Die Verdichtung und Erhöhungen, die die Verwaltung nun mit dem geänderten Bebauungsplan ermöglicht, verschlechtern die bioklimatischen Situation in diesem schon stark vorbelasteten Gebiet, sie führen zu weiterer Reduzierung öffentlicher Grünflächen und setzen falsche verkehrspolitische Signale. Dies war für uns zu gravierend, als dass wir ihnen zustimmen konnten.

Im Detail haben uns folgende Kritikpunkte zur Ablehnung bewogen:

1. Die Möglichkeit der Öffnung des Posttunnels als Verbindung Lindenhof-Innenstadt wird endgültig verbaut.

2. Die Hochpunkte der Bauwerke entlang der Südtangente werden um zwei Stockwerke auf 52,5 m erhöht.

3. Der Anteil der genehmigungsfähigen Dachaufbauten wird von 10% auf 60%. erweitert, was den Anteil der Dachbegrünung entsprechend reduziert.

4. Die Anzahl der Stadtvillen wird von vier auf fünf und deren Gebäudehöhe um 2m erhöht, all das verschlechtert den Luftaustausch bis in den Lindenhof.

5. Die großzügige Tiefgarage füllt fast das gesamte Grundstück der Stadtvillen aus, d.h. es können keine Bäume auf dieser Fläche gepflanzt werden. Verkehrspolitisch sind die angebotenen 1,5 Stellplätze pro Wohneinheit in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauptbahnhofs ein falsches Signal.

6. Die öffentlichen Grünflächen Glücksteinpark und Lindenhofplatz werden in der Summe um 10% reduziert, obwohl im Geltungsbereich Wohnraum für zusätzlich 1.500 Menschen und 4.600 Arbeitsplätze geschaffen werden, alter Baumbestand muss der Erweiterung weichen.

7. Der vorhandene Ballspielplatz im Glücksteinpark fällt aufgrund zu erwartender Konflikte mit den Anwohnerinnen und Anwohnern weg.

Wir sehen hier die Grenze der verträglichen Innenentwicklung erreicht, die attraktiven Wohnraum für Familien schaffen und den Lindenhof aufwerten soll. Wir teilen diese Kritik mit dem Bezirksbeirat Lindenhof, der auch die B-Plan-Änderung kritisiert“

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22. Oktober 2014
Kategorien: Pressemitteilungen | Schlagwörter: , , |